Hermann Hendrich
*31.10.1854 in Heringen/Kyffhäuser
+18.07.1931 in Schreiberhau/Riesengebirge
Hermann Hendrich wurde als Sohn eines Müllers geboren. Er war künstlerisch begabt. Seine Eltern waren arm und konnten ihm kein Studium ermöglichen, deshalb fing er in Nordhausen eine Lehre als Lithograph an. Anschließend begab er sich auf Wanderschaft.
In Hannover kam er zum ersten Mal mit Museen und dem Theater in Berührung. Besonders Werke von Richard Wagner und Goethes Faust inspirierten ihn zu seinem späteren Schaffen.
Sein weiterer Lebensweg führte ihn nach Berlin, Detmold und Düsseldorf. Er versuchte sich u.a. als Schauspieler, kehrte aber zur Malerei zurück.
Eine weitere Station auf seiner Wanderschaft war Norwegen, hier fertigte er ausdrucksvolle Zeichnungen und Aquarelle an.
1882 ging er mit seiner Ehefrau in die USA. Für ihn war diese Zeit ein bedeutungsvoller Abschnitt in seiner künstlerischen Laufbahn. Er verkaufte seine ersten Bilder und nutzte die Einnahmen für weitere Studien.
Später ließ er sich in München nieder. Der preußische Gesandte Graf Werthern wurde sein Mäzen und ermöglichte ihm ein mehrjähriges Studium an der Kunstakademie Berlin.
Seine Freundschaft mit Ernst Wachler regte Hendrich an, in den Harz zu kommen. Er hatte viele Ideen, wie z. B. den Bau einer Halle auf dem Brocken. Hier wollte er seine Bilderfolge zur Walpurgisdichtung von Goethe ausstellen.
Der Grundbesitzer Fürst von Stolberg-Wernigerode verweigerte ihm allerdings die Erlaubnis zum Bau einer Halle auf dem Brocken. In Thale auf dem Hexentanzplatz fand Hendrich aber den geeigneten Ort.
1901 erlebte er den Höhepunkt seines Lebenswerkes in der Einweihung der Walpurgishalle.
Gemeinsam mit seinem Freund Ernst Wachler, Bürgermeister Otto Schönermark und Theodor Nolte war Hendrich einer der Gründer des Harzer Bergtheaters, das 1903 als "Grüne Bühne" eröffnet wurde.
Am 18. Juli 1931 verunglückte Hendrich in seinem Wohnort Schreiberhau/Riesengebirge tödlich.